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- Kategorie: Elsoff
- Veröffentlicht am Samstag, 10. Januar 2015 21:07
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Der Heimatverein Elsoff begrüßt Sie auf seiner neuen Homepage recht herzlich.
Schwerpunkte unserer Arbeit sind Dorf- und Kirchengeschichte, Brauchtumspflege, Elsoffer Platt und Familiengeschichte(n). Dass wir uns noch an zahlreichen weiteren Aktionen für unser Dorf beteiligen, darüber wird hier in Kürze berichtet.
Vielen Dank vorab, dass Sie an einem der schönsten Dörfer Südwestfalens interessiert sind.
Aus der über 1000-jährigen Geschichte unseres Dorfes
1059 Elsoff wird in einer Mainzer Urkunde des Grundherren Buobo als Dorf genannt. Er beantragt die Loslösung von der Mutterkirche in Raumland und begründet ein eigenes Kirchspiel mit den Orten Alertshausen,
Beddelhausen, Breitendelle, Gospershausen, Rune und Schwarzenau. Der Ort Elsoff ist allerdings wesentlich älter und hat schon ca. 300 Jahre früher bestanden. (Link auf Urkunde mit Übersetzung)
1158 Beim Abbruch des Kirchturmes im Jahr 1856 findet man im Turm eine eiserne Schließe mit der Jahreszahl 1158.
1194 Freisprechungsurkunde für den „Freien" Hermann von Elsoff und Festsetzung seiner Pflichten.
Der Priester Walpertus von Elsoff hat das Recht, bei jedem Todesfall eines Hofbesitzers das „Besthaupt" von jeder Gattung Vieh aus dessen Nachlass zu verlangen. Bei Frauen steht ihm im Todesfall das „Bestgewand" der Verstorbenen zu. Elsoff ist eine Vogtei, in der die Grafen Widukund und Volkwin von Naumburg als Vögte zur Gerichtsbarkeit eingesetzt sind. Die Naumburger sind Burgmannen der Grafen von Wittgenstein und Battenberg mit Sitz in Battenberg. (Link Urkunde mit Übersetzung)
1233 Theodoricus Sacerdos Pfarrer zu Elsoff ist Zeuge der päpstlichen Kommission zur Heiligsprechung der Elisabeth von Marburg.
1247 Ein Ritter von Elsoff erscheint als Zeuge in einer Urkunde des Grafen von Battenberg betreffend Kloster Haina.
1296 Beatrix von Elsaffe ist Nonne im Kloster Heiligenstadt (Eichsfeld).
1319 Für dieses Jahr ist folgendes belegt: „Gerlach und Eberhard von Viermünden bekennen, dass das Kloster Georgenberg auf ihren Wunsch seine Mühle im Dorf Elsaffen, vor dem Berge Rudingesberg (heute Reitelsberg) geheißen, ihren „homines Gerhardus dictus uffe deme Frithobe" und dessen Söhnen unter der Bedingung überlassen haben, dass die Mühle nach dem Tode der drei (gemeint sind Gerlach, Eberhard und Gerhard) an das Kloster zurückfallen solle."
1366 Papst Urban schaltet sich von Avignon in Güterverkäufe im Bereich Elsoff ein und nennt dabei den „Elsoffer Pfarrer".
1380 Landgraf Hermann II. von Hessen fällt in Wittgenstein ein und hinterlässt 30 Wüstungen.
1400 Das Gericht Elsoff wird zum Mainzer Amt Battenberg gerechnet.
1428 Die Vogtei Elsoff ist bereits im Besitz der Grafen von Sayn-Wittgenstein.
1429 Messpfaff Sickert von Elsoff hält die letzte Messe in der Berleburger Odeborns-kirche.
1441 Am Sonntag vor Margarethentag (20. Juli) werden die Elsoffer Glocken durch einen Brand zerstört.
1442 Um St. Vitus (15. Juni) werden zwei neu gegossene Glocken in den Turm der Elsoffer Kirche gebracht. Die große Glocke (Wetter- und Sturmglocke), Osanna genannt, hat eine für Wittgenstein außergewöhnliche Inschrift.
1499 Witwe Margarethe von Wittgenstein kauft die Elsoffer Mühle „vor dem Berge" vom Kloster Georgenbergin Frankenberg (Mühle Göbel-Groß).
1509 Elsoff hat 47 Häuser. Erste Erwähnung einer Kirchturmuhr.
1524 Unter der Linde in Elsoff wird dreimal im Jahr Gericht gehalten (Vogtding = Hohe Gerichtsbarkeit).
1526 Die dritte Elsoffer Glocke wird vom Glockengießer Hans Kartrog gegossen. Sie ist die Friedensglocke:
„O König des Ruhmes komme in Frieden" lautet die Inschrift.
1532 Der Elsoffbach (von Wunderthausen bis Hatzfeld) wird hessisch-wittgen-steinische Landesgrenze.
1547 Die Elsoffer Kirche besitzt bereits eine Orgel.
1558 Im Güterverzeichnis der Elsoffer Pfarrer wird in einer Kollekten-Aufstellung vom 23. März die „Kappel zu Elsaft zum Heiligen Kreutz" erwähnt.
1576 Bau der ersten Elsoffer Schule. Der Sohn des Elsoffer Müllers ist 1584 kurfürstlich-pfälzischer Stipendiat.
Wo dieser Elsoffer Junge seine Vorbildung für die hohe Schule erhalten hat, ist nicht bekannt.
1580 Um diese Zeit gibt es bereits drei Jahrmärkte in Elsoff.
1582 Streitigkeiten zwischen Hessen und Wittgenstein wegen Einführung des reformierten Glaubensbekenntnisses. Der Battenberger Rentmeister bricht mehrfach in die Elsoffer Kirche ein und lässt den den Altar zertsören.
1583 Elsoff liefert 48 Rauchhühner an Hessen. Demnach sind 48 Häuser mit Feuerstellen im Dorf vorhanden.
1595 hat Margarethe von Wischel geb. von Hatzfeld, Witwe von Langenau, ihre Güter zu Elsoff an den Grafen Ludwig verkauft.
1596 Die Vogtei Elsoff muss sowohl in Battenberg wie in Richstein Recht nehmen.
1618-48 Am Ende des 30-jährigen Krieges ist nur noch ein Drittel der Häuser bewohnbar. Vier Fünftel der Bewohner sind durch Kriegswirren und zwei Pestepidemien umgekommen. Das Dorf ist ausgeplündert und verarmt. Der Schulunterricht für die Kinder wird trotzdem aufrechterhalten.
1625 Vom 3. September 1625 bis 19. Februar 1626 sterben in Elsoff 50 Personen an der Pest.
1634 Kurpfälzische Truppen fallen mehrfach im Dorf ein. Es gibt Tote und Verwundete bei Elsoffer Bauern.
1636 Vom 8. Juli bis 2. September sterben 122 Elsoffer an der Pest. Sie werden in einem Massengrab unmittelbar neben der Kirche bestattet.
1641 In einer Kollekten-Aufstellung vom 20. Oktober wird die „Kappel zum Heiligen Kreutz" auf dem Heiligenberg nicht mehr erwähnt.
1642 Gegen Ende des 30-jährigen Krieges hat Elsoff wieder 48 Häuser.
1665 Verkauf der hessischen Rechte in der Vogtei Elsoff an Wittgenstein und Errichtung einer neuen Landesgrenze.
1696 Daniel Gelbach, 65 Jahre alt, ist am 20. Juli Schultheiß zu Elsoff. Theis Althaus ist Gerichtsschöffe und 74 Jahre alt.
1721 Erster Beleg für einen jüdischen Friedhof in Elsoff. Jud Moses zu Elsoff zahlt Steuern für den „Totenacker der Juden" an den Laaspher Grafen.
1723 Der Jude Laeser Jakob ist am 31. Dezember Hauslehrer bei dem Schutzjuden Hirtz in Elsoff.
1724 Das Urteil. Der Prozess beim Reichskammergericht in Wetzlar, bei dem die Elsoffer
Bauern ihre Rechte wegen „ungemessener Dienste" eingeklagt hatten, wird von den Elsoffern verloren.
1725 Gestärkt durch das Urteil des RK in Wetzlar lässt das Laaspher Grafenhaus die ausstehenden Steuern mit Gewalt eintreiben. Angeheuerte Nassauer Söldner richten im Dorf am 11. Oktober 1725 ein Blutbad an. Es gibt sieben Tote und 30 Schwerverletzte. Drakonische Bestrafung und Ausbeutung der Dorfbewohner durch das Grafenhaus folgen. Die Glocken werden aus dem Kirchturm der Andreaskirche entwendet und nach Laasphe aufs Schloss verbracht. Viele unterdrückte und ihrer Freiheitsrechte beraubten Elsoffer verlassen in der Folgezeit die Heimat bei „Nacht und Nebel und ohne Consens". Sie wandern nach dem „Pinnsulfanige" (= Pennsylvania) aus. (Link auf den Aufsatz zur Amerika Auswanderung).
1730 Graf August zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein ernennt Johann Georg Althaus am 19. Mai zum Organisten und Schulmeister in Elsoff.
1737/38 30 Elsoffer/innen aller Altersstufen verlassen das Dorf und wandern nach Amerika aus. Die Auswanderergeschichtsschreibung spricht von einem Massenausbruch.
1739 Das „Elsoffer Viertel" wird in einem kolorierten Forstatlas und einer großen Wandkarte kartographisch dargestellt. „Charte des Elsoffer forstes in der Reichs graffschafft Wittgenstein Maaßstab von Hundert ruthen gemessen und Delinÿrt von Adam Blum 1739" Die Karte enthält eine erste Darstellung aller Gebäude im Dorf. (Link zu Flurnamen)
1762 Elsoff hat 57 Häuser. In 11 Häusern wohnen jüdische Familien. (Link auf Elsaphu Judaica)
1775 Im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (American Revolutionary War) kämpften Elsoffer sowohl auf Seiten der Amerikaner unter George Washington (die Hüster-Söhne als Offiziere) als auch auf Seiten der Engländer im 3. englisch-waldeckischen Soldregiment (Wilhelm Stoltz aus Elsoff als Gemeiner, im Januar 1781 „totgeschossen oder an Verwundung gestorben")
1777 Ein neues Pfarrhaus wird gebaut.
1778 Das Dorf wird von einer Feuersbrunst heimgesucht, durch welche die Gebäude des Heinrich Kuhn , Johannes Spies und Jost Gücker ein Raub der Flammen werden. Sie erhalten hierüber ein „Certificat", um „auswärts" für sich eine Kollekte zu sammeln.
1802 Vergleich vom 31. August zwischen Hessen und Wittgenstein wegen Hoheit in der Vogtei Elsoff.
1806 Elsoff wird hessisch und gehört zum hessischen Hinterland des Großherzogtums Hessen-Darmstadt.
1814 Das erste Elsoffer Kataster wird vom Geometer Mann Senior erstellt. Es enthält alle Flurstücke und Flurnamen der Gemarkung Elsoff.
1816 Elsoff wird preußisch und gehört fortan zum Landkreis Wittgenstein in Westfalen.
1826 In ganz Westfalen wird die „Neue Agende" für die ev. Kirchengemeinden eingeführt. Nur Elsoff und Arfeld bleiben bei der von 1565.
1836 Ablösung der Kirchen-Lehngrundstücke zwischen Kirche und Bauern.
1837 Preußisches Urkataster für Elsoff. Vermessung und Versteinung der Grenzen von Dorf und Feldmark und Übernahme in ein Grundbuch.
1856 Umbau der gesamten Kirche und Bau eines neuen Kirchturms.
1868 Die Auswanderin Elisabeth Rau, geb. Weber aus Rochester, USA, stiftet eine neue Orgel für die Kirche. Die von diesem Geld beschaffte Vogt-Orgel datiert von 1895 und wurde unlängst restauriert.
1871 Nach dem deutsch-französischen Krieg wurde der Kriegerverein gegründet. Die Fahne wird heute noch im Stammlokal Spies-George aufbewahrt. Sie zeigt eine Walküre.
1885 Der alte „Totenhof" rund um die Pfarrkirche wird stillgelegt und der neue Friedhof" Auf dem Stück"
am 7. Oktober des Jahres seiner Bestimmung übergeben.
1894 Gründung des Männergesangvereins „Lyra".
1904 Bau der zweiten Elsoffer Schule.
1913 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.
1914-18 Im ersten Weltkrieg sind 25 Elsoffer als Soldaten gefallen, gestorben oder gelten als vermisst.
1922 Elsoff wird an das elektrische Stromnetz angeschlossen.
1924 Gründung des Schieß- und Schützenvereins und des Turn- und Sportvereins.
1935 Ausschreitungen von Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes und der SA gegen jüdische Einwohner.
1937 Letzte genehmigte Beerdigung mit Grab auf dem jüdischen Friedhof in Elsoff.
1939-1945 Der zweite Weltkrieg fordert 49 Opfer bei den Angehörigen der Wehrmacht. Auch bei der Zivilbevölkerung des Dorfes werden Menschen getötet.
1942 Die beiden letzten jüdischen Dorfbewohner, Ida und Berta Hony aus Mausches, werden nach Theresienstadt deportiert und umgebracht. Ebenfalls Edith Löwenstein aus Schmuls, die in Theresienstadt im Alter von 19 Jahren verhungert. Ihre Mutter Renate wird in Auschwitz ermordet. Weitere Elsoffer Juden sterben in anderen Konzentrationslagern. (Link: Elsaphu Judaica).
1945 Einmarsch der US-Armee am 29. März. Ein junger Angehöriger der SS wird bei dem kurzen Gefecht um Elsoff auf dem Specht getötet und auf dem Elsoffer Friedhof beigesetzt. Das Dorf bleibt glücklicherweise unversehrt.
1959 Elsoff begeht mit zahlreichen Feierlichkeiten sein 900-jähriges Jubiläum. Die Festvorträge finden in der neuen Turnhalle statt.
1963 Gründung des Ortsverbandes der Landfrauen.
1964 Bau der dritten Elsoffer Schule (Grundschule unterm Heiligenberg). http://www.gs-unterm-heiligenberg.de/ Sie ist die Grundschule für die Dörfer Elsoff, Alertshausen, Beddelhausen, Diedenshausen, Schwarzenau und Wunderthausen.
1973 Die Flurbereinigung „Elsofftal" wird eingeleitet. Gründung des Verkehrs- und Heimatvereins.
1975 Durch die Gebietsreform wird Elsoff ein Stadtteil von Bad Berleburg. Der Kreis Wittgenstein wird mit dem Kreis Siegen zum neuen Kreis Siegen zusammengelegt.
1984 Nach heftigen Protesten wird eine Umbenennung des Kreises in Siegen-Wittgenstein erreicht, die der über 800-jährigen Geschichte des Wittgensteiner Landes gerecht wird.
1987 Einweihung der neuen Elsoffer Festhalle auf der unteren Reitelswiese. Sie steht allen Elsoffer Vereinen und Bürgern für größere Veranstaltungen zur Verfügung.
2009 Elsoff feiert sein 950-jähriges Jubiläum. Höhepunkt von zahlreichen Feiern in diesem Jahr ist der stehende Festzug, der das ganze Dorf einschließt und über 8000 Besucher zählt.
2010 „Unser Dorf hat Zukunft." Bei bundesweit 3300 teilnehmenden Dörfern kommt Elsoff unter die besten 30 und gewinnt eine Silbermedaille. Die Preisverleihung in Berlin erfolgt am 28. Jauar 2011 durch Bundesministerin Ilse Aigner. Eine Delegation von 56 Elsoffern ist in Berlin mit dabei und kann den Preis entgegennehmen.
Die postalische Anschrift (postal address) lautet:
57319 Bad Berleburg-Elsoff
Neue Homepage: http://www.elsoff-online.de